Kurzbio
Dr. Uta Fenske ist Historikerin. Nach Stationen an den Universitäten Köln, Bonn und Tübingen arbeitet sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin und Koordinatorin am Gestu_S (Zentrum Gender Studies) der Universität Siegen. Die Dissertation „Mannsbilder. Eine geschlechterhistorische Betrachtung von Hollywoodfilmen 1945-1960“ ist 2008 bei transcript in Bielefeld erschienen. Zu ihren Forschungsschwerpunkten gehören Männlichkeits- und Queerforschung insbesondere zum Medium Film. Mehr Informationen.
Projekt
Queere Filmfestivals und ihre Filme in Deutschland, Frankreich, Italien und Österreich von den 1980ern bis heute.
Das Projekt untersucht ausgewählte schwul/lesbische und queere Filmfestivals in Deutschland, Frankreich, Italien und Österreich und die auf ihnen gezeigten Filme seit den 1980er Jahren in einer kulturhistorischen Perspektive. Queere Filmfestivals sind deswegen von besonderem Interesse, weil mit ihnen und durch sie queere Filmkultur gelebt und hergestellt wird. Das Interesse der Analyse ist ein zweifaches: Zum einen wird die soziale Praxis queerer Filmfestivals untersucht. So können Aussagen über die Organisationsformen der Festivals, die Auswahl von Filmen, die Zuordnung zu Programmlinien und die Praxis der Aufführung getroffen werden. Zum anderen werden mit Hilfe der kulturwissenschaftlichen Filmanalyse ausgesuchte auf den Festivals gezeigte Filme und ihre Rezeption analysiert, um darüber kulturellen Wandel, Normalisierungs- und Kanonisierungsprozesse zu beschreiben. Diese doppelte Perspektivierung auf die Geschichte der Festivals und die dort gezeigten Filme ermöglicht es Aussagen darüber zu treffen, was sich zu einem bestimmten Zeitpunkt als queer konstituiert.
Das Projekt wird gemeinsam von Frau Dr. Uta Fenske und Frau Prof. Dr. Sabine Schrader durchgeführt.
Projektbezogene Publikationen
„Familie queeren? The Kids are All Right (2010) und Concussion (2013)“, in: Sebastian Zilles (Hrsg.): Queer(ing) Popular Culture, Navigationen, Zeitschrift für Medien und Kulturwissenschaften 2018, S. 39-57.
„Normalität was für ein schreckliches Wort“ – Mine Vaganti (Männer al dente, 2010) als queerer Film“, in: Laura Fleischer/Florian Heesch (Hrsg.): Sounds like a real man to me. Populäre Kultur, Musik und Männlichkeit. Heidelberg, Springer Verlag 2019, S. 187-203.
„Comingout! Ferzan Özpeteks melodramatisches Kino im Widerstreit mit der queeren Theorie“, zus. m. Sabine Schrader, in: Zibaldone. Zeitschrift für italienische Kultur der Gegenwart (64) Schwerpunkt: Geschlechterinszenierungen. Tübingen, Stauffenburg Verlag 2018, S. 93-112.
„Wirkungsvolle Abwesenheit: Die Leerstelle Mann in den Filmen von François Ozon“, in: Film-Konzepte 43 (8), 2016 (Hrsg. von Johannes Wende), S. 21-35.
„Film“, in: Stefan Horlacher/Bettina Schötz/Wieland Schwanebeck (Hrsg.): Männlichkeit. Ein interdisziplinäres Handbuch. Stuttgart, Metzler 2016, S. 237-250.