Queere Phänomene sind in der Populärkultur omnipräsent: Conchita Wurst avanciert mit ihrem Triumph beim Eurovision-Songcontest im Mai 2014 in Kopenhagen zur (inter-)nationalen Ikone, queere Filmfestivals begeistern in ganz unterschiedlichen Ländern und Comic-Superhelden sind heute schwul, lesbisch oder trans*.
Wie die Übersicht verdeutlicht, agieren queere Akteure und Aktivitäten in ganz unterschiedlichen Medien, in Bestseller-Belletristik, Fernseh- und Webserien, (Kino-)Filmen, Musik, Comics und Computerspielen sowie auf Literatur- und Filmfestivals und öffentlichen Events wie dem Christopher Street Day. Queerness – keineswegs allein ein Phänomen des 21. Jahrhunderts – und somit auch die Queer Studies treten als „Verunsicherungswissenschaften“ (Nina Degele) hervor. Darüber hinaus entfaltet sich ein Spannungsfeld zwischen Subversion und Normierung, indem sich auch das Queere selbst ständig neu definieren und positionieren muss. Die vorliegende Ausgabe der Navigationen dokumentiert erste Ergebnisse des an der Universität Siegen angesiedelten Verbundprojekts Queering Popular Culture. Die Annahme, dass die Populärkultur inhärent queer sei, wird in der vorliegenden Ausgabe in zehn Einzelbeiträgen überprüft, die jeweils einem populärkulturellen Medium gewidmet sind. Die Ausgabe ist interdisziplinär ausgerichtet und weist eine transnationale Vergleichsperspektive auf – überwiegend zwischen den USA und Europa.
Navigationen – Zeitschrift für Medien und Kulturwissenschaften, Jg. 18 (2018), Heft 1
Queer(ing) Popular Culture
Sebastian Zilles (Hrsg.)
Siegen: universi 2018, 153 S.
ISSN 1619-1641